Mehr Schein als Stein: wissenschaftlich bedeutsame Fossilfälschungen

Besuchen Sie Michael Hautmann's Vortrag und rätseln Sie mit, wenn es darum geht Fossilienfälschungen zu entlarven.


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Der Würzburger Hofmedicus und Fossilienkenner Johann Beringer staunte nicht schlecht über die ‚Figurensteine’, die ihm im Jahr 1725 einige Jugendliche zum Kauf anboten. Nicht nur der Detailreichtum, sondern auch die Art der Objekte war einzigartig: Da waren neben Tieren und Pflanzen selbst Kometen, Sonnen und hebräische Schriftzeichen zu Stein geworden. Den Betrug realisierte Beringer erst, nachdem sein wahrhaft barockes Werk über diese ungewöhnlichen Steine bereits gedruckt war.

 

Noch schlimmer erging es Charles Dawson und Arthur Smith Woodward, die das Bindeglied zwischen Mensch und Affen zu finden geglaubt hatten. Nicht nur schien der Fund die Hypothese zu bestätigen, dass in der Hominisation die Gehirnvergrösserung anderen morphologischen Veränderungen voraus ging, sondern er bedeutete auch patriotische Genugtuung, denn nach den bedeutenden Hominidenfunden in Deutschland und Frankreich konnte nun endlich ‚the earliest Englishman‘ präsentiert werden. Dass hier ein Menschenschädel geschickt mit dem Unterkiefer eines Orang-Utan und den Zähnen eines Schimpansen kombiniert worden war, wurde erst nach ihrem Tod zur Gewissheit.

 

Betrugsfälle wie diese werden meist als Hemmnis des wissenschaftlichen Fortschritts angesehen, aber tatsächlich trugen sie dazu bei, die Vorurteile der jeweiligen Wissenschaftlergeneration zu entlarven und damit zu überwinden. In den genannten Fällen sind übrigens die Urheber des Betruges bis heute unerkannt geblieben – die Zuhörer sind also eingeladen, Detektiv zu spielen!

 

Referent: Michael Hautmann, Universität Zürich

 

Organisator: Mineralien- und Fossilienfreunde Bern, Eintritt frei

Treffpunkt und Anreise

Strasse:

Naturhistorisches Museum Bern, Bernastrasse 15

Ort:

Bern

Kanton:

BE

Koordinaten:

2600774 1198990

Anreise öffentlich:

Ab Bahnhof mit Tram Nr. 6 Worb, Tram Nr. 7 Ostring, Tram 8 Saali, oder Bus Nr. 19 bis Haltestelle Helvetiaplatz


Anmeldung

Kosten Erwachsene:

gratis

Kosten Kinder:

gratis

Versicherung:

Versicherung ist Sache der Teilnehmer

Kontakt

Mineralien- und Fossilienfreunde Bern

Regula Gesemann, Bern

jugendgruppe[at]mfbe.ch

031 631 87 66

www.mfbe.ch

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